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Wie lässt sich eine Flohspeichel-Allergie-Dermatitis vermeiden?

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Wie lässt sich eine Flohspeichel-Allergie-Dermatitis vermeiden?

Vor allem bei Hunden und Katzen kommt Flohbefall häufig vor. Er ist lästig und kann Auslöser der Flohspeichel-Allergie-Dermatitis sein. Es handelt sich um eine der häufigsten Allergien bei Hund und Katze. Sie führt zu Juckreiz, Haarausfall und entzündlichen Hautreaktionen. Bei Verdacht auf FAD ist mindestens eine 6-monatige Flohprophylaxe ohne Unterbruch vorzunehmen. Bei FAD und Auslauf bzw. Kontakt zu potentiellen Überträgern ist eine ganzjährige Flohprophylaxe angezeigt.


Flöhe als Krankheitsüberträger

Flöhe wie z. B. der Katzenfloh (Ctenocephalides felis), der auch die beim Hund am häufigsten auftretende Flohart ist, können bestimmte Bakterien wie Rickettsien und Bartonellen übertragen. Zusätzlich wirken Hunde- und Katzenfloh jeweils als Zwischenwirt des Gurkenkernbandwurms (Dipylidium caninum). Auch der Mensch kann sich mit dem Gurkenkernbandwurm oder Bartonellen, den Erregern der Katzenkratzkrankheit, anstecken.

Einige wenige Stiche genügen

Bestandteile des Flohspeichels können bei Katzen und Hunden zu einer Überreaktion des Immunsystems führen. Geschieht dies und kommt das Tier erneut mit Flöhen in Kontakt, löst sein Abwehrsystem eine allergische Reaktion aus. Während sich der Flohbefall sonst vornehmlich durch eher gelegentlichen anfallsartigen Juckreiz äussert, ist die Flohspeichelallergie durch ausgeprägten Juckreiz gekennzeichnet: Betroffene Tiere kratzen sich anhaltend und intensiv, so dass sie deshalb unruhig oder aufgeregt sind. Unbehandelt entstehen durch das kontinuierliche Selbsttrauma Folgeinfektionen bis zu tiefen, eitrigen Hautentzündungen, die mit haarlosen Stellen, Krusten und nässenden Hautwunden einhergehen können. – Problematisch ist, dass wenige Flohstiche genügen, um Allergiesymptome hervorzurufen und so die Allergie durch einzelne Flöhe aufrechterhalten werden kann. Daher ist es für TierhalterInnen häufig schwierig, die Ursache für den Juckreiz zu erkennen. Die Flohspeichelallergie belastet die betroffenen Tiere und schränkt ihre Lebensqualität ein.

Flöhe bei Haustieren konsequent bekämpfen

Bei allen betroffenen oder gefährdeten Tieren ist der Flohbefall effektiv zu bekämpfen und diesem vorzubeugen. Ein bestehender Flohbefall sollte mit einem zugelassenen Anti-Floh-Präparat behandelt werden. Dabei ist es sehr wichtig, dass dieses korrekt und ausschliesslich für die jeweils zugelassene Tierart verwendet wird. Bei Katzen kommt es leider immer wieder zu schweren, teilweise tödlich verlaufenden Vergiftungen durch die Anwendung von für Hunde zugelassenen Präparaten.

Der weit überwiegende Teil der Flohpopulation befindet sich in Form von Floheiern, -larven oder -puppen in der Umgebung der betroffenen Tiere. Daher müssen Bereiche, in denen sich das Tier aufhält, mitbehandelt werden. Dazu zählt das regelmässige (tägliche) Staubsaugen von Liegebereichen, Teppichböden, unter Umständen auch im Auto. Bei starkem Flohbefall können ausserdem Pestizide zum Einsatz kommen, die speziell zur Umgebungsbehandlung zugelassen sind.

Am besten ist es, wenn es gar nicht zu einem Flohbefall kommt – Tiere mit einer bekannten Flohspeichelallergie sind in besonderem Masse darauf angewiesen. Zum Schutz sollten im für die jeweiligen Präparate empfohlenen zeitlichen Abstand regelmässig geeignete Antiparasitika angewendet werden. Diese sind in der Tierarztpraxis erhältlich. Leben mehrere Tiere im gleichen Haushalt, sollten sämtliche Tiere behandelt werden. Auch wenn Flöhe im Sommer und Herbst Hochsaison haben, gilt für Tiere mit einer Flohspeichelallergie sowie für alle, die ein hohes Risiko für Flohbefall aufweisen, die Empfehlung, sie ganzjährig vor Flöhen zu schützen.

Die Unterlagen bieten TierärztInnen und tiermedizinischem Fachpersonal sowie den TierhalterInnen einen prägnanten Überblick. Sie dienen dem richtigen Flohschutz für Hunde und Katzen sowie dem Gesundheitsschutz des Menschen.