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Wissenschaftlich fundiertes Bewertungssystem

Mit der Vorstellung einer neuen Screening-Methode bei brachycephalen Hunderassen sowie der Schulung der ersten 14 Tierärzte im neuen, von der englischen Forscherin und Veterinärmedizinerin Dr. Jane Ladlow entwickelten Verfahren treibt die SKG eines ihrer Leuchtturmprojekte für den Erhalt der kurzköpfigen Hunderassen wie Mops, Englische oder Französische Bulldoggen voran.

Bereits vor über 20 Jahren hat der international bekannte Schweizer Kynologe und Buchautor Hans Räber davor gewarnt, dass einige Hunderassen in Zukunft verboten werden könnten, wenn Züchter und Zuchtverbände nicht bereit seien, aktuelle Forschungsresultate in ihren Zuchtreglementen zu berücksichtigen. «Genau an diesem Punkt sind wir heute, im Herbst 2022 angelangt», eröffnete Yvonne Jaussi, Zucht-Verantwortliche der SKG, am SKG-Kynologen-Kongress «Brachycephalie in der Rassehundezucht» ihr Referat. In Norwegen sei die Zucht von Cavalier King Charles Spaniels sowie Englischen Bulldoggen bereits gerichtlich verboten. «Damit es in der Schweiz nicht so weit kommt, sind wir alle gefordert: Hundebesitzer, Züchter, Rasseklubs, Landesverband und auch Tierärzte», so Jaussi weiter.

Vor kurzem wurden die ersten 14 Tierärzte im neuen BOAS-Screening-Verfahren ausgebildet.

Breit aufgestellte Arbeitsgruppe

Aus diesen Gründen hat die SKG bereits im Jahr 2018 auf Anfrage der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin SVK einen neuen Anlauf genommen, die Problematik in der Arbeitsgruppe «Brachycephalie» zu bearbeiten. Besonders wichtig sei ihnen gewesen, die Arbeitsgruppe möglichst breit aufzustellen, erklärt Andreas Rogger, Geschäftsführer der SKG. «Von Vertretern aus dem Bereich der Tierärzte, des Tierschutzes, der Bundesverwaltung bis hin zu Vertretern aus dem Bereich der Rasseklubs, der Forschung und selbstverständlich der SKG.» Hauptanliegen sei immer gewesen, dass bei allen Massnahmen alle Personen, die Hunde der betroffenen Rassen züchten, gleichbehandelt würden. Denn, so Rogger: «Es nützt nichts, wenn wir die Anforderungen an die SKG/FCI-Zucht anheben und auf der anderen Seite ‹wilde Züchter› machen können, was sie wollen und nicht kontrolliert oder eingeschränkt werden.» 

Funktionales BOAS-Bewertungssystem

Jane Ladlow, eine international anerkannte und renommierte Spezialistin im Bereich «Brachycephales Obstruktives Atemwegs Syndrom» (BOAS), hat in Zusammenarbeit mit dem The Kennel Club und der University of Cambridge gegen 500 kurzköpfige Hunde untersucht, die Daten evidenzbasiert ausgewertet und anschliessend daraus ein 4-stufiges, funktionales BOAS-Bewertungssystem (Grad 0 bis Grad 3) entwickelt. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Ladlow bei ihren Untersuchungen dem Gewicht der Hunde, der Länge und der Breite des Kopfes, der Öffnung der Nasenlöcher und dem dorsalen Luftfluss. Denn, so Ladlow: «Je schlänker die Hunde und je offener und beweglicher die Nasenlöcher sind und je besser der dorsale Luftfluss ist, desto kleiner ist das Risiko der Hunde, an BOAS zu erkranken.» Klinisch abgesichert wurde diese Untersuchungsmethode durch ein zweites, aufwendiges Testverfahren, bei dem die Atemkurve der Hunde in einem sogenannten Ganzkörper-Barometic-Plethysmograph aufgezeichnet wurde. Dies ermöglicht noch genauere Rückschlüsse auf die Ursachen und Zusammenhänge der Brachycephalie.

Den ganzen Artikel können Sie in der nächsten Ausgabe des SKG-Magazins «Hunde» lesen.

Hunde mit operablen Weichteilsarkomen gesucht

Eine aktuelle klinischen Studie zur Fluoreszenz basierten Intraoperativen Darstellung von Weichteilsarkomen beim Hund der Universität Zürich sucht noch betroffene Hunde. Wer einen betroffenen Hund hat oder überweisen will, meldet sich bei .

Als Weichteilsarkome bezeichnet man eine Gruppe verschiedener Tumorformen, die sich aus dem Binde- oder Muskelgewebe des Körpers entwickeln können. Unabhängig vom Ursprungsgewebe zeichnen sich Weichteilsarkome vor allem dadurch aus, dass sie in das umliegende Gewebe einwachsen (lokal invasives Wachstum). Ableger (Metastasen) bilden sie nur selten. Die Therapie der Wahl ist die vollständige chirurgische Entfernung. Da der Chirurg die zellulären Ausläufer des Tumors in der OP aktuell nicht sehen kann, wird der Tumor wird mit einem Sicherheitsabstand von 2-3 cm entfernt. Dieser Sicherheitsabstand ist jedoch nicht sehr präzise, so dass bei 20-70% aller Eingriffe trotz des Randes Tumorzellen zurückbleiben.

Ziel der Studie

Da die vollständige Entfernung so wichtig ist, arbeiten wir an einer Möglichkeit Tumor Grenzen in der OP durch Fluoreszenzlicht sichtbar zu machen. Dadurch wird eine präzisere Operation ermöglicht. Mit der Teilnahme an der Studie unterstützen Sie unsere Forschung und ermöglichen eine bessere Therapie zukünftiger Patienten. Als Patientenbesitzer profitieren sie zudem von einem reduzierten Preis der Chirurgie und der Nachkontrollen nach dem Eingriff. Ihr Hund wird in jedem Fall nach den gegenwärtigen Regeln der Kunst operiert, und kann im besten Fall zudem von der verbesserten Präzision durch den Farbstoff profitieren.