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Vorsorgeunter­suchungen

Zukünftige Zuchthunde werden erst «auf Herz und Nieren» geprüft, bevor die Zuchtzulassung erteilt wird. Die Zucht gesunder Rassehunde ist ein Kernanliegen der SKG. Die für die einzelnen Rassen verantwortlichen Rasseklubs geben in ihren Zuchtreglementen vor, welche Vorsorgeuntersuchungen Pflicht sind.

Röntgenaufnahmen zur Feststellung einer möglichen Hüft- oder Ellbogengelenksdysplasie gehören dabei zu den häufigsten Abklärungen. Dank enormer Fortschritte in der Entwicklung von Gentests können heute auch zahlreiche Erbkrankheiten wirksam bekämpft werden.

Die Liste der Gesundheitsuntersuchungen ist nicht abschliessend.

Inhalts­verzeichnis

Hüftgelenks­dysplasie (HD) & Ellbogengelenks­dysplasie (ED)

Die Dysplasiekommissionen Bern und Zürich sind die CH-Referenzzentren für die Beurteilung von Röntgenbildern auf Gelenksdysplasien (HD, ED, Schulter-OC, Lumbosakraler Übergang, Weitere). Die Röntgenbilder werden in der Regel von Privattierärzten erstellt und zur offiziellen Beurteilung an eine der beiden Kommissionen eingeschickt. **

** Die Dateneingabe in die Gesundheitsdatenbank (PetHealthData PHD) erfolgt durch die Gutachter:innen.

Patellaluxation

Die Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation darf ausschliesslich durch von der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) zertifizierte Gutachter:innen durchgeführt werden. Die Dateneingabe in die Gesundheitsdatenbank (PetHealthDatea PHD) erfolgt durch die Gutachter:innen. Das Gutachten wird dem/der Hundebesitzer:in mit einem unterschriebenen offiziellen Dokument mitgeteilt.

Eine Liste der von der SVK zertifizierten Tierärzt:innen, sowie das Untersuchungs-Formular finden Sie hier:

Augenunter­suchungen

Die SAVO wurde im Jahr 2013 von in der Schweiz praktizierenden Veterinärophthalmologen gegründet und ist der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) angeschlossen.

Mitglieder der SAVO haben eine mehrjährige Spezialausbildung auf dem Gebiet der Veterinärophthalmologie und dürfen Untersuchungen auf erbliche Augenkrankheiten gemäss Richtlinien des ECVO durchführen. Ziel der Augenuntersuchung ist, mögliche erbliche Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen, um den Züchter und den Zuchtverband in seinem Bestreben, ausschliesslich mit gesunden Tieren zu züchten, zu unterstützen.

Die Kombination aus Augenuntersuchung und Gentests kann die Wahl von Zuchttieren sehr gut unterstützen.

Benötigen Sie für Ihr Tier eine ECVO Augenuntersuchung auf erbliche Augenerkrankungen? Dann registrieren Sie sich und Ihren Hund/e oder Katze/n auf der  ECVO HED Plattform. Zusätzlich müssen Sie bei einem ECVO-anerkannten Augenarzt einen Termin für die Untersuchung vereinbaren. Eine Liste der ECVO-anerkannten Augenärzte (zugleich Mitglieder der SAVO) finden Sie unter:

Gentests & DNA-Profil

Für alle zur Zucht eingesetzten Hunde ist die Hinterlegung des DNA-Profil bei der Stammbuchverwaltung der SKG ab dem 1. Juli 2024 obligatorisch.

Tierärzt:innen, Züchter:innen, sowie Tierbesitzer:innen haben die Möglichkeit der Durchführung genetischer Analysen beim Hund. Mithilfe von Gentests kann das Vorliegen von Erbkrankheiten untersucht und mögliche Trägertiere identifiziert werden. Dies ermöglicht eine gezielte Verpaarung der Zuchttiere und kann im Falle einer bereits vorliegenden Erkrankung zur Diagnose beitragen. Anhand genetischer Tests auf bestimmte Fellfarbmerkmale und Haarlänge können Hinweise auf das mögliche Aussehen der Nachkommen erzielt werden.

Die Erstellung von DNA-Profilen ermöglicht sogenannte Abstammungsüberprüfungen, sodass die Abstammung der Welpen anhand bestimmter DNA-Marker eindeutig belegt werden kann.

Unser Partner für die Durchführung von Gentests & DNA-Profilen ist LABOGEN.

BOAS-Screening

Das brachycephale obstruktive Atemwegssyndrom (BOAS) ist eine morphologisch bedingte Atmungsstörung bei Hunden, die der Gruppe der brachycephalen Rassen angehören. Eine Missbildung der Weichteile der Atemwege behindert den Luftstrom und erhöht den Unterdruck in den Atemwegen.

Die englische Forscherin und Veterinärmedizinerin Dr. Jane Ladlow ist eine international anerkannte und renommierte BOAS-Spezialistin. Sie hat eine Screening-Methode entwickelt, bei der die Hunde vermessen werden und die Atmung vor und nach einer körperlichen Anstrengung abgehört und kontrolliert wird. Anders als andere bekannte Systeme kombiniert Jane Ladlow damit Daten aus verschiedenen Bereichen. Dies ermöglicht genauere Rückschlüsse auf die Ursachen und Zusammenhänge.

Das Ziel des BOAS-Bewertungssystems ist es, das Vorhandensein und den Schweregrad des brachycephalen obstruktiven Atemwegssyndroms BOAS anhand einer klinischen Bewertung und eines Belastungstoleranztests zu erkennen. 

Der Zweck der Lizenzierung der Schema- und Schemamaterialien besteht darin, einen allgemein anerkannten Standard für die Bewertung und Anerkennung von BOAS durch zugelassene Organisationen unter Verwendung des BOAS-Bewertungssystems zu ermöglichen. 

Nur die von der SKG lizenzierten Tierärzte sind berechtigt, das betreffende BOAS-Screening “The Kennel Club & University of Cambridge Respiratory Function Grading Scheme” (the Scheme) durchzuführen.

Die Liste der lizenzierten Tierärzte finden Sie hier.

Gemäss Art. 3.2.2 lit. c ZRSKG müssen alle brachycephalen Rassen (Continental Bulldog, Französische Bulldogge, Englische Bulldogge, Mops) für die Zuchtzulassung vor dem ersten Zuchteinsatz das BOAS-Screening nach der Methode von Dr. Jane Ladlow bei einem lizenzierten Tierarzt absolvieren. Alle anderen brachycephalen Rassen können das BOAS-Screening auf freiwilliger Basis absolvieren.